Das Teichlebermoos (Riccia fluitans) ist eine faszinierende Wasserpflanze aus der Gruppe der Lebermoose (Marchantiophyta). Es ist ein Kosmopolit und in gemäßigten bis tropischen Zonen weltweit anzutreffen[1][3]. In Deutschland findet man es vorwiegend in stehenden oder langsam fließenden Gewässern, oft in etwas beschatteten Bereichen[3].
Die Pflanze zeichnet sich durch folgende charakteristische Merkmale aus:
- Feingliedrige, hellgrüne Blätter (Thalli)
- Blattlänge: 2-4 mm, maximal bis zu 6 mm[4]
- Gesamtdurchmesser der Pflanze: bis zu 2 cm[1]
- Feine Wurzeln, die von jedem Blättchen ins Wasser ragen[4]
Es ist wichtig zu erwähnen, dass es verschiedene Varianten oder möglicherweise sogar Arten innerhalb der Riccia fluitans-Gruppe gibt, die sich in ihrem Wuchsverhalten und ihrer Eignung für die Unterwasserkultur unterscheiden können[3].
Kultivierung und Pflege
Das Teichlebermoos ist relativ anspruchslos und leicht zu kultivieren, was es zu einem beliebten Pflegling in der Aquaristik macht. Es gedeiht unter folgenden Bedingungen:
- Lichtbedarf: gering bis mittel als Schwimmpflanze, höher bei submerser Kultur
- Temperatur: 15-30°C
- pH-Wert: 5-8
- Wasserhärte: sehr weich bis hart[3][4]
Als Schwimmpflanze benötigt Riccia fluitans keine CO2-Düngung. Bei submerser Kultur auf Steinen oder Wurzeln erhöht sich jedoch der Lichtbedarf und eine CO2-Düngung wird empfohlen. Die Pflanze profitiert von einer intensiven Düngergabe, die Nitrate, Phosphate, Eisen und Kalium umfassen sollte[3].
Verwendung im Aquarium
Das Teichlebermoos kann vielseitig eingesetzt werden:
- Als Schwimmpflanze an der Wasseroberfläche
- Submers auf Steinen oder Wurzelholz aufgebunden
- Als Bodendecker im Vorder- und Mittelgrund des Aquariums[3]
Besonders populär wurde die submerse Verwendung durch den japanischen Aquascaper Takashi Amano. Hierbei wird das Moos mit dünner Nylonschnur oder einem Haarnetz auf Steinen oder Wurzeln befestigt[3].
Vermehrung und Wachstum
Riccia fluitans vermehrt sich hauptsächlich vegetativ und kann unter günstigen Bedingungen sehr schnell wachsen. Die Pflanze bildet lange Ausläufer, an denen sich neue Blattrosetten entwickeln. Dieses schnelle Wachstum erfordert regelmäßige Pflege und Ausdünnung, um eine Überwucherung zu verhindern[1][3].
Ökologische Bedeutung
Das Teichlebermoos spielt eine wichtige ökologische Rolle in aquatischen Ökosystemen:
- Es bietet Lebensraum und Schutz für Mikroorganismen und kleine Wassertiere
- Als Schwimmpflanze dient es als Versteck und Nistplatz für Jungfische und Labyrinthfische
- Es trägt zur Wasserreinigung bei, indem es überschüssige Nährstoffe aufnimmt[1][3]
Besonderheiten
Ein interessanter Aspekt des Teichlebermooses ist seine Fähigkeit, sich an verschiedene Umgebungen anzupassen. Es kann sowohl als Wasser- als auch als Landform existieren. Bei sinkendem Wasserstand kann es auf feuchtem Boden weiterwachsen und bildet dann eine landförmige Variante aus[3].
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Teichlebermoos aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit, seines attraktiven Erscheinungsbildes und seiner ökologischen Funktionen eine wertvolle Bereicherung für Aquarien und natürliche Gewässer darstellt. Seine Vielseitigkeit in der Verwendung und die relativ einfache Pflege machen es zu einer beliebten Wahl unter Aquarianern und Naturliebhabern.
Quellen
[1] https://zoobox.de/wasserpflanzen/pflanzen-finder/702/riccia-fluitans
[2] https://aqualandpetsplus.com/riccia-fluitans/
[3] https://www.flowgrow.de/db/wasserpflanzen/riccia-fluitans
[4] https://www.flowgrow.de/db/aquaticplants/riccia-fluitans
[5] https://www.frontiersin.org/journals/plant-science/articles/10.3389/fpls.2022.909327/full
[6] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC11094948/