Nachwuchs bei Garnelen
Wenn die Garnelen einmal hektisch herumschwimmen ist das kein Grund zur Sorge. Ganz im Gegenteil, es verheißt Nachwuchs. Es handelt sich nämlich um die Balz der Garnelen.
Die Jungen, die von der Mutter entlassen werden, kurz nachdem sie aus ihrem Ei geschlüpft sind, sehen aus wie winzige, perfekte Kopien der Eltern. Man kann sie nicht verwechseln.
Sollten die Jungtiere, trotz passender Wasserwerte, immer wieder verschwinden, sind sie vielleicht vom Filter verschluckt worden. Ein Nylonstrumpf über dem Filtereinlauf (bei Innenfiltern über dem ganzen Filter) bringt hier Abhilfe.
Garnelen und Schadstoffe
Garnelen sind besonders empfindlich gegen verschiedene Schadstoffe. Der gefährlichste ist Kupfer. Man muss alle kupferhaltigen Medikamente, Dünger und Schnecken-/Algenbekämpfungsmittel meiden (letztere sowieso). Dringende Behandlung mit derartigen Medikamenten an Fischen sollten nur außerhalb des Garnelenbeckens vorgenommen werden. Gefahr besteht auch durch Nitrit, bei z.B. neu aufgestellten Aquarien. Garnelen sind diesbezüglich noch gefährdeter als Fische. Außerdem sollte man übermäßiges Nikotin oder Insektensprays u.ä. in der Raumluft vermeiden.
Neue Pflanzen und Garnelen
Durch neu gekaufte Pflanzen hat es immer wieder Verluste unter den Garnelen gegeben. Dies rührt vermutlich daher, dass kupferhaltige Schnecken-, Algen- oder Schädlingsbekämpfungsmittel in den Pflanzengärtnereien verwendet werden. Alle neuen Pflanzen sollten, vom Substrat (Steinwolle) befreit, ein bis zwei Tage hell in einem Gefäss ohne Garnelen gewässert werden, bevor sie in das Aquarium eingesetzt werden. Ausserdem kam es zu Problemen bei Anubias-Pflanzen. Eine Verletzung oder der Beschnitt (vor allem von Wurzeln und Rhizom, nicht so sehr bei Blättern) der Pflanzen, können Oxalsäure austreten lassen. Das hat sich für Garnelen als fatal erwiesen.
Garnelen und Krankheiten
Sind einmal Medikamente für die Fische unumgänglich, sollte man versuchen die Garnelen aus dem zu behandelnden Becken zu entfernen oder die Fische außerhalb behandeln. Die Garnelen können nach mehrmaligem Teilwasserwechsel und Filterung über Aktivkohle wieder einziehen (möglichst erst nach zwei Wochen).
Ist das nicht möglich, kann man einige erprobte Medikamente verwenden. Jedoch niemals Medikamente die Kupfer enthalten. Folgende Tabelle nennt Medikamente bei denen keine Schädigung der Garnelen zu erwarten ist. Außerdem folgt eine Liste mit Medikamenten, die auf keinen Fall in Garnelenbecken angewandt werden dürfen. Es gibt noch weitere Medikamente, über die ich leider keine Aussage treffen kann. Das Risiko einer Anwendung bleibt jedem selbst überlassen.
Krankheit | Medikament |
Ichthyophthirius / Weisspünktchenkrankheit, Oonodium / Samtkrankheit, Hauttrüber | Aquarium Münster Faunamor, Brustmann Ektozon, Dr. Lang (ASTRA) Konzentrat gegen Pünktchenkrankheit, eSHa Exit, HOBBY Rabomed, JBL Punktol, Pharmawerk Weinböhla Desi-Tropfen 3 in Einem, SERA costamed, SERA costapur, SERA ectopur, TETRA Medica ContraIck Plus |
Bakterien Maul- und Flossenfäule Darmerkrankungen | Pharmawerk Weinböhla Desi-Tropfen 3 in Einem, SERA Baktopur |
Pilzkrankheiten | Brustmann Ektozon, JBL FUNGOL, Pharmawerk Weinböhla Desi-Tropfen 3 in Einem, SERA costamed, SERA costapur, SERA ectopur |
Haut- und Kiemenwürmer | TETRA Medica ContraIck Plus, Flubenol (Dosierung 0,4 ml (Pulver) einfach auf 100l Wasser (netto)) Verschreibungspflichtig! |
Camallanus / Fräskopfwürmer | Bayer AG Leverkusen Concurat® L10%, Grampian Pharmaceuticals Ltd. Leyland England Ripercol pour-on 20% Verschreibungspflichtig! Flubenol (Dosierung 0,4 ml (Pulver) einfach auf 100l Wasser (netto)) Verschreibungspflichtig! |
Garnelen und Medikamente
Vermutlich unbedenkliche Inhaltsstoffe | Gefährliche Inhaltsstoffe |
Acriflavin Acriflavinchlorid Aqua purif. ad Brillantgrünhydrogensulfat Hexamethylpararosanilinchlorid Kristallviolett Methylenblau Methylrosaniliniumchlorid Methylthioniumchlorid Malachitgrün Malachitgrünoxalat NaCl ad Natriumperborat Tetramethylthioniumchlorid Triphenylmethanfarbstoff Trypaflavin | Cuprum (II) sulfuricum Cuprum sulfuricum CuSO4 × 5 H2O K2 Kupfer 2+, Kupferchlorid KupfersulfatKupfer in jeglicher Form! |
Garnelen im Profil
Kristallrote Zwerggarnele
- Herkunft: Japan
- Größe: Männchen 20mm / Weibchen 25mm
- Wassertemperatur: 20-25°C
- Wasserwerte: 5-8° kH / 8-12° dgH / 6-7,5 pH
- Futter: Flockenfutter, Futtertabletten, Mulm und Algen
- Einrichtung: Feinfiedrige Pflanzen wie Hornkraut, Nixkraut oder Javamoos.
- Zucht: Bis 30 Jungtiere pro Wurf.
- Vergesellschaftung: Nur mit kleinen friedlichen Fischen, auf keinen Fall mit mittleren oder grösseren Fischen.
Grüne Zwerggarnele
- Herkunft: Indien
- Größe: Männchen 20mm / Weibchen 25mm
- Wassertemperatur: 20-25°C
- Wasserwerte: 5-8° kH / 8-20° dgH / 6-7,5 pH
- Futter: Flockenfutter, Futtertabletten, Mulm und Algen
- Einrichtung: Feinfiedrige Pflanzen wie Hornkraut, Nixkraut oder Javamoos.
- Zucht: Bis 30 Jungtiere pro Wurf.
- Vergesellschaftung: Nur mit kleinen friedlichen Fischen, auf keinen Fall mit mittleren oder grösseren Fischen.
Glasgarnele (Neocaridina denticulata sinensis)
- Herkunft: Unbekannt
- Größe: Männchen 20mm / Weibchen 25mm
- Wassertemperatur: 20-25°C
- Wasserwerte: 5-8° kH / 8-12° dgH / 6-7,5 pH
- Futter: Flockenfutter, Futtertabletten, Mulm und Algen
- Einrichtung: Feinfiedrige Pflanzen wie Hornkraut, Nixkraut oder Javamoos.
- Zucht: Bis 30 Jungtiere pro Wurf.
- Vergesellschaftung: Nur mit kleinen friedlichen Fischen, auf keinen Fall mit mittleren oder grösseren Fischen.