Riesengurami (Osphronemus goramy)

Bildquelle: Krzysztof Bubel / shutterstock.com

Der Riesengurami, auch bekannt als Osphronemus goramy, ist eine beeindruckende Erscheinung in der Welt der Aquaristik. Dieser majestätische Fisch gehört zur Familie der Osphronemidae und ist in den Süßwassergewässern Südostasiens beheimatet. Mit einer durchschnittlichen Länge von 45 cm, die in Ausnahmefällen sogar bis zu 70 cm erreichen kann, benötigt der Riesengurami ein entsprechend großes Aquarium, um artgerecht gehalten zu werden. Trotz seiner Größe ist er bekannt für sein friedliches Wesen, was ihn zu einem beliebten, wenn auch herausfordernden, Begleiter in großen Schauaquarien macht. Die starke Nachfrage erfordert spezifische Kenntnisse in Bezug auf Wasserqualität, Fütterung und Pflege, um seine Gesundheit und Langlebigkeit zu gewährleisten. Der Riesengurami ist nicht nur ein faszinierendes Pflegling für Aquarianer, sondern auch ein wertvolles Studienobjekt für Wissenschaftler, die sein einzigartiges Verhalten und seine Anpassungsfähigkeit untersuchen. Um diesem außergewöhnlichen Fisch die besten Lebensbedingungen zu bieten, sind umfangreiche Kenntnisse über seine natürliche Umgebung und seine spezifischen Bedürfnisse unerlässlich.

Zusammenfassung

  • Der Riesengurami kann bis zu 70 cm lang werden und benötigt deswegen ein Aquarium von mindestens 1.000 Litern.
  • Ursprünglich stammt der Fisch aus Südostasien und bevorzugt warmes, nährstoffreiches Wasser bei Temperaturen von 24 bis 28 Grad Celsius.
  • Obwohl er als friedlich gilt, sollte man ihn nicht mit deutlich kleineren Fischen vergesellschaften, um Aggressionen vorzubeugen.
  • Der Riesengurami besitzt ein Labyrinthorgan, das ihm erlaubt, atmosphärischen Sauerstoff zu atmen.
  • Er akzeptiert eine abwechslungsreiche Ernährung, darunter Gemüse, Insektenlarven und spezifiziertes Fischfutter.
  • Besondere Pflege der Wasserqualität durch regelmäßige Wasserwechsel und Überwachung von Ammoniak- und Nitratwerten ist essentiell.
  • Die Zucht des Riesengurami ist anspruchsvoll, da er Schaumnester baut und spezielle Bedingungen für Fortpflanzung benötigt.

Fakten zum Riesengurami

  • Wissenschaftlicher Name: Osphronemus goramy
  • Deutsche Namen: Riesengurami; Riesenfadenfisch
  • Stamm: Chordata
  • Klasse: Actinopterygii
  • Ordnung: Anabantiformes
  • Familie: Osphronemidae
  • Gattung: Osphronemus
  • Größe/Länge: bis zu 70 cm
  • Gewicht: bis zu 9 kg
  • Merkmale: hochrückig; seitlich stark abgeflacht; variierende Färbung oft grau-rosa
  • Lebensraum: Sümpfe; Überflutungsgebiete; Seen und Flüsse in Südostasien
  • Verhalten: meist ruhig; können territorial und aggressiv sein
  • Gefährdung: nicht gefährdet
  • Möglichkeit der Haltung: geeignet für große Aquarien; einfache Haltung bei ausreichendem Platz

Aussehen und physische Merkmale des Riesengurami

Der Riesengurami ist ein beeindruckend großer Fisch und kann eine Länge von bis zu 70 Zentimetern erreichen. Durchschnittlich wird er etwa 50 Zentimeter lang, wobei die Größe je nach Lebensraum und Geschlecht variieren kann. Sein Körper ist oval und seitlich abgeflacht, was ihm eine charakteristische, massive Erscheinung verleiht.

Die Färbung des Riesenguramis kann variieren, häufig jedoch zeigt sie ein blasses Grau bis Beige, oft mit dunkleren Streifen, die sich entlang der Körperlänge erstrecken. Einige Individuen können eine leicht rosafarbene oder gelbe Nuance aufweisen. Es existieren auch Zuchtformen wie der goldene oder albinosfarbene Riesengurami, die sich durch ihre spezielle Farbgebung auszeichnen.

Ein markantes Merkmal des Riesenguramis sind seine wulstigen Lippen, die kleinste Zähne aufweisen. Diese Zähne befinden sich auf den Lippen, was bei Fischen relativ selten ist. Der Kopf kann bei ausgewachsenen Tieren einen mehr oder weniger ausgeprägten Stirnbuckel aufweisen, der vor allem bei älteren Exemplaren gut sichtbar ist.

Die Flossen des Riesenguramis sind robust und kräftig, wobei die Bauchflossen besonders lang ausgezogen sein können und wie Fäden wirken. Diese Filamente sind ein typisches Charakteristikum von Fadenfischen, zu denen der Riesengurami gehört. Im Vergleich zu anderen Fadenfischen wie dem kleineren Knurrenden Gurami, ist der Riesengurami deutlich größer und schwerer, was ihn sehr imposant wirken lässt.

Riesenguramis haben kräftige und breite Kiemendeckel, die ihnen helfen, in teils schlammigem Wasser über lange Zeit Sauerstoff zu gewinnen – ein Überlebensvorteil in ihrem natürlichen Habitat. Dieses Merkmal wird durch ihre Fähigkeit zur Luftatmung ergänzt, die durch ein spezialisiertes Organ, das sogenannte Labyrinthorgan, ermöglicht wird.

Herkunft und natürlicher Lebensraum

Abbildung: Nachbildung eines typischen Lebensraums (generiert mit KI)

Der Riesengurami, auch bekannt als Giant Gourami, hat seine Ursprünge in den Süßwassergebieten Südostasiens. Die Art ist in Flüssen, Seen und Sümpfen weit verbreitet, besonders in Ländern wie Indonesien, Malaysia, Thailand und Vietnam. Besonders reichhaltige Vorkommen finden sich im Mekong, im Chao Phraya und in den Flüssen der Malaiischen Halbinsel sowie auf der Insel Java und in Sumatra.

Die geographische Verbreitung des Riesenguramis erstreckt sich über weite Teile beziehungsweise diverse Länder der Region. Dazu zählen unter anderem Borneo, Java, Sumatra sowie die Malaiische Halbinsel. Diese Fische bevorzugen langsam fließende Gewässer, in denen reichlich Unterwasservegetation vorhanden ist, was ihnen eine sichere Umgebung zum Leben und Fressen bietet.

Der natürliche Lebensraum des Riesenguramis umfasst Sümpfe, Überflutungsgebiete und Gewässer mit einer dichten Pflanzendecke. Dadurch kann die Art in diesen Biotopen gut überleben und Nahrung finden. Die Wassertemperatur in diesen Lebensräumen liegt in der Regel zwischen 25 und 30 Grad Celsius, mit einem pH-Wert von etwa 6.5 bis 8.0. Diese Bedingungen fördern das Wachstum der Vegetation, die sie als Nahrungsquelle nutzen. Riesenguramis sind Allesfresser und ernähren sich von Pflanzen sowie kleineren Fischen, was ihr Überleben in diesen reiche Lebensräumen erheblich unterstützt.

Verhalten in der Wildniss

Der Riesengurami ist tagaktiv und verbringt einen Großteil des Tages mit der Nahrungssuche. Diese Fische sind Allesfresser und ernähren sich sowohl von pflanzlicher als auch tierischer Kost. Sie sind bekannt dafür, dass sie auch kleinere Fische fressen, wenn sie die Gelegenheit dazu haben.

Riesenguramis sind ausgezeichnete Schwimmer, die sich bevorzugt durch ihre Umgebung bewegen. Obwohl sie nicht klettern oder springen, nutzen sie ihr kräftiges Maul und ihre Zähne, um Pflanzenstücke zu zerbeißen, die einen großen Teil ihrer Ernährung ausmachen. Ihr Maul und die Lippen sind mit kleinen Zähnen ausgestattet, die ihnen dabei helfen, Nahrung aufzunehmen und zu zerkleinern. Aufgrund ihrer Größe und Kraft können sie in begrenzten Aquariumen mit anderen Fischen zu einem aggressiven Verhalten neigen; es ist daher ratsam, sie einzeln oder mit anderen größeren und weniger aggressiven Fischen zu halten. Ihre Aggressivität wird besonders deutlich, wenn sie in Gruppen leben und ein Mangel an Platz besteht, was zu territorialen Auseinandersetzungen führen kann. Diese Aggressivität äußert sich häufig bei den Männchen, die untereinander zu rituellen Kämpfen neigen, die durch das sogenannte „Gurami-Küssen“ geprägt sind.

In Bezug auf das Sozialverhalten sind Riesenguramis eher Einzelgänger, besonders wenn sie ausgewachsen sind. In jungen Jahren können sie jedoch in Gruppen leben, wobei sie untereinander eine gewisse Rangordnung etablieren. In ihrer Interaktion nutzen sie sowohl Körpersprache als auch subtile Farbveränderungen zur Kommunikation mit Artgenossen. Außerdem sind sie in der Lage, außerhalb des Wassers zu atmen, was ihnen einen Vorteil bei der Erkundung ihres Lebensraums verschafft, allerdings bleiben sie dabei stark an ihre aquatische Umgebung gebunden.

Zusammengefasst bietet das Verhalten des Riesenguramis interessante Einblicke in sein tagaktives Leben sowie in seine inter- und intraspezifischen Interaktionen:

  • Tagaktiv
  • Allesfresser: pflanzliche und tierische Nahrung
  • Ausgezeichneter Schwimmer, nutzt Lippenzähne zur Nahrungsaufnahme
  • Einzelgängertendenzen, besonders wenn ausgewachsen
  • Territorialverhalten, aggressiv bei engem Lebensraum
  • Kommunikation durch Körpersprache und Farbsignale
  • Fähigkeit, außerhalb des Wassers zu atmen

Wusstest du, dass der Riesengurami (Osphronemus goramy) nicht nur durch seine beeindruckende Größe von bis zu 70 cm besticht, sondern auch die Fähigkeit hat, in sauerstofflosem Wasser zu überleben? Als Labyrinthfisch nutzt er eine spezielle Atemtechnik, die es ihm ermöglicht, atmosphärischen Sauerstoff aus der Luft aufzunehmen – das ist wirklich faszinierend!

Artenschutz und Gefährdung

Der Riesengurami, wissenschaftlich Osphronemus goramy genannt, gilt laut der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als "nicht gefährdet" (Least Concern). Dies bedeutet, dass die Populationen derzeit stabil sind und keine unmittelbare Bedrohung für das Aussterben besteht. Dennoch gibt es lokale Herausforderungen, die die Art betreffen können.

Eine bedeutende Gefährdung des Riesenguramis ist der Verlust seines natürlichen Lebensraums. Die Sümpfe, Seen und langsam fließenden Flüsse, in denen der Riesengurami lebt, sind durch menschliche Aktivitäten wie Landnutzungsänderungen und Urbanisierung bedroht. Zudem kann die Verschmutzung der Gewässer seine Lebensbedingungen negativ beeinflussen. Der Klimawandel stellt eine zusätzliche Bedrohung dar, da er die Wasserverfügbarkeit und -temperatur in diesen Gebieten verändert.

Der Handel mit Zierfischen hat ebenfalls einen Einfluss auf die Populationen bestimmter Gurami-Arten. Während der Riesengurami oft für Aquarien gezüchtet und gehandelt wird, kann dies in übermäßiger Form zu Bestandsrückgängen in freier Wildbahn führen. Daher ist eine nachhaltige und regulierte Fischerei von Bedeutung, um die Wildpopulationen zu schützen.

Um den Riesengurami zu schützen und seine langfristige Erhaltung zu sichern, gibt es verschiedene Zuchtprogramme. Diese Programme, oft in Zusammenarbeit mit Aquarien, zielen darauf ab, stabile Populationen in kontrollierten Umgebungen zu erhalten. Gleichzeitig fördern sie ein Bewusstsein für die Bedeutung des Schutzes natürlicher Lebensräume. Neben Zuchtmaßnahmen ist es wichtig, Schutzgebiete zu etablieren und den öffentlichen Druck zu erhöhen, um Umweltzerstörung entgegenzuwirken.

Artenschutz und Gefährdung

Der Riesengurami, wissenschaftlich Osphronemus goramy genannt, gilt laut der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als "nicht gefährdet" (Least Concern). Dies bedeutet, dass die Populationen derzeit stabil sind und keine unmittelbare Bedrohung für das Aussterben besteht. Dennoch gibt es lokale Herausforderungen, die die Art betreffen können.

Eine bedeutende Gefährdung des Riesenguramis ist der Verlust seines natürlichen Lebensraums. Die Sümpfe, Seen und langsam fließenden Flüsse, in denen der Riesengurami lebt, sind durch menschliche Aktivitäten wie Landnutzungsänderungen und Urbanisierung bedroht. Zudem kann die Verschmutzung der Gewässer seine Lebensbedingungen negativ beeinflussen. Der Klimawandel stellt eine zusätzliche Bedrohung dar, da er die Wasserverfügbarkeit und -temperatur in diesen Gebieten verändert.

Der Handel mit Zierfischen hat ebenfalls einen Einfluss auf die Populationen bestimmter Gurami-Arten. Während der Riesengurami oft für Aquarien gezüchtet und gehandelt wird, kann dies in übermäßiger Form zu Bestandsrückgängen in freier Wildbahn führen. Daher ist eine nachhaltige und regulierte Fischerei von Bedeutung, um die Wildpopulationen zu schützen.

Um den Riesengurami zu schützen und seine langfristige Erhaltung zu sichern, gibt es verschiedene Zuchtprogramme. Diese Programme, oft in Zusammenarbeit mit Aquarien, zielen darauf ab, stabile Populationen in kontrollierten Umgebungen zu erhalten. Gleichzeitig fördern sie ein Bewusstsein für die Bedeutung des Schutzes natürlicher Lebensräume. Neben Zuchtmaßnahmen ist es wichtig, Schutzgebiete zu etablieren und den öffentlichen Druck zu erhöhen, um Umweltzerstörung entgegenzuwirken.

Haltung in der Aquaristik

Der Riesengurami ist ein beeindruckender Fisch, der in der Aquaristik besondere Anforderungen an seine Haltung stellt. Aufgrund seiner Größe benötigt er ein sehr großes Aquarium mit einem Mindestvolumen von 3000 Litern. Dies ist notwendig, da ausgewachsene Exemplare eine beachtliche Länge erreichen können.

Die Haltung des Riesenguramis ist in einem Einzel- oder Artaquarium empfehlenswert. Dies liegt daran, dass dieser Fisch ein Einzelgänger ist und bei der Vergesellschaftung mit anderen Fischen Probleme auftreten können. Eine mögliche Lösung für Jungtiere ist die Gruppenhaltung in sehr großen Aquarien, allerdings benötigen ältere Tiere mehr Raum und Ruhe.

Ein geeigneter Lebensraum für den Riesengurami sollte eine Wassertemperatur zwischen 25° bis 30°C aufweisen. Der pH-Wert des Wassers sollte im Bereich von 6.5 bis 8.0 liegen, und die Gesamthärte sollte zwischen 8° und 25° dGH betragen. Eine gute Filtration ist obligatorisch, um die Wasserqualität auf einem hohen Niveau zu halten.

In Deutschland sind keine besonderen rechtlichen Bestimmungen bekannt, die die Haltung des Riesenguramis einschränken. Dennoch ist es wichtig sicherzustellen, dass alle allgemeinen Tierschutzbestimmungen eingehalten werden. Vor der Anschaffung sollten Halter prüfen, ob sie den Platz- und Pflegeanforderungen dieses Fisches gerecht werden können.

Besondere Aufmerksamkeit sollte auch der Einrichtung des Aquariums gewidmet werden. Viele Versteckmöglichkeiten wie Felsaufbauten, Wurzeln oder Hölzer können helfen, Stress zu reduzieren und ein naturnahes Umfeld zu schaffen. Beachte, dass der Riesengurami in Aquarien mit unzureichend Platz oder falschen Bedingungen erhebliche Verhaltensauffälligkeiten zeigen kann.

Gesundheit und Pflege des Riesengurami

Die Haltung von Riesenguramis in einem Aquarium erfordert besondere Aufmerksamkeit gegenüber ihrer Gesundheit und Pflege. Riesenguramis sind große Fische, die ausreichend Platz benötigen, um sich wohlzufühlen. Daher sollten sie in einem großen Aquarium mit einer Mindestgröße von 500 Litern gehalten werden. Wichtig ist zudem ein gut strukturierter Lebensraum, der sowohl Schwimmraum als auch Rückzugsmöglichkeiten bietet. Als Pflanzenfresser ist eine angemessene Fütterung entscheidend, die neben handelsüblichem Fischfutter auch pflanzliches Material wie Taro und Maniok umfassen kann.

Stress ist ein häufiger Auslöser für Gesundheitsprobleme bei Riesenguramis. Er kann durch unzureichenden Lebensraum oder schlechte Wasserqualität hervorgerufen werden. Zeichen für Stress sind unregelmäßiges Schwimmen, Appetitlosigkeit und blasse Färbung. Um dies zu vermeiden, sind regelmäßige Wasserwechsel und die Kontrolle der Wasserwerte unerlässlich. Die Wasserparameter sollten einen pH-Wert zwischen 6,5 und 8, eine Gesamthärte von 8 bis 25 °dGH und eine Temperatur zwischen 24 und 28°C aufweisen.

Zu den häufigsten Gesundheitsproblemen gehören bakterielle Infektionen, die durch eine saubere Umgebung und hochwertiges Futter vermieden werden können. Regelmäßige Inspektionen des Fisches auf äußerliche Anzeichen wie weiße Flecken, Geschwüre oder Flossenfäule helfen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Bei Erkrankungen sollten die betroffenen Fische isoliert und eventuell ein Tierarzt konsultiert werden, um eine geeignete Behandlung zu gewährleisten.

Die Reinigung des Aquariums sollte regelmäßig durchgeführt werden, um die Bildung von Schadstoffen im Wasser zu vermeiden. Hierzu gehört auch das Entfernen von Kot und Futterresten. Auch die Filteranlage muss regelmäßig überprüft und gereinigt werden, um eine optimale Filterleistung zu erbringen. Um den natürlichen Bedürfnissen der Riesenguramis gerecht zu werden, sollte der Lebensraum mit robusten Pflanzen ausgestattet sein.

Die Haltung von Riesenguramis unterliegt in einigen Regionen bestimmten rechtlichen Auflagen, die sich auf den Import und die Zucht dieser Fische beziehen können. Diese Bedingungen müssen unbedingt eingehalten werden, um sowohl die Tiere als auch die Artenvielfalt zu schützen. Vor der Anschaffung sollten sich Aquarianer umfassend informieren, ob und welche Genehmigungen erforderlich sind.

Fortpflanzung und Zucht

Die Fortpflanzung der Riesenguramis vollzieht sich über den Bau von Schaumnestern, die in Aquarienbedingungen ebenfalls entstehen können. Diese Nester werden vom Männchen aus Pflanzenteilen konstruiert, indem Schaumbälle durch die Aufnahme von Luft an der Wasseroberfläche gebildet werden. Die Nester entstehen meist zwischen Wasserpflanzen, um ausreichend Stabilität zu gewährleisten. Die Weibchen legen dann mehrere Tausend Eier ab, typischerweise zwischen 3000 und 4000, die in diesem Nest platziert werden. Der Fortpflanzungserfolg in Aquarien ist hoch, wenn geeignete Bedingungen herrschen.

Für die Fortpflanzung der Riesenguramis in Gefangenschaft ist es wichtig, einen ausreichenden Lebensraum zu bieten. Idealerweise sollte das Aquarium ein Fassungsvermögen von mindestens 1000 Litern haben. Eine reichliche Bepflanzung ist nicht zwingend notwendig, jedoch kann diese zur Nachahmung des natürlichen Lebensraums beitragen. Nachdem die Eier abgelegt wurden, übernimmt das Männchen die Pflege und den Schutz des Nestes. Dies zeigt sich durch Verteidigungshandlungen gegenüber potenziellen Bedrohungen und durch die Versorgung der Eier mit Frischwasser.

Der erfolgreiche Schlupf der Larven geschieht in der Regel nach etwa 24 bis 36 Stunden. Die Jungfische ernähren sich zunächst von ihren Dottersäcken, bevor sie in die Wachstumsphase übergehen. In dieser Zeit sollte die Fütterung mit handelsüblichem Fischfutter sowie pflanzlichen Rohmaterialien erfolgen, um den Nährstoffbedarf zu decken. Häufig verwendete Pflanzen sind Riesentaro, Taro und Maniok, die den Jungfischen wichtige Nährstoffe bereitstellen.

Die Aufzucht der Jungtiere erfordert ebenfalls eine stetige Wasserqualität und eine gute Sauerstoffversorgung. Riesenguramis sind bekannt für ihr robustes Wachstum bei optimalen Umweltbedingungen. Daher ist eine regelmäßige Kontrolle der Wasserparameter wie Temperatur und pH-Wert essenziell, um die Gesundheit der Jungtiere zu gewährleisten und ihr Überleben zu sichern. Im Vergleich zu anderen Aquarienfischen erfordert die Zucht von Riesenguramis zwar Aufwand und spezielle Kenntnisse, ist jedoch mit den richtigen Vorkehrungen erfolgreich umsetzbar.

Insgesamt ist die Haltung und Zucht von Riesenguramis im Aquarium nicht durch rechtliche Einschränkungen begrenzt, jedoch sollten erfahrene Aquarianer diese Herausforderung in Erwägung ziehen. Da die Tiere sehr groß werden können, muss eine langfristige Pflege mit entsprechendem Platzangebot gesichert sein. Die Beobachtung des Verhaltens ist wichtig, um das Sozialverhalten der Tiere und die Eignung des Lebensraumes in der Aquarienhaltung zu überwachen.

Tipps aus der Praxis

Riesenguramis sind aufgrund ihrer Größe und speziellen Bedürfnisse eine Herausforderung für die Aquaristik. Eine grundlegende Voraussetzung für ihre Haltung ist ein entsprechend großes Aquarium. Ein Beckenvolumen von mindestens 1000 Litern ist empfehlenswert, da diese Fische bis zu 70 cm groß werden können. Die rechtlichen Bestimmungen in Deutschland erfordern zudem, dass der Halter sich umfassend über die Anforderungen der jeweiligen Fischart informiert, um dem Tierschutz gerecht zu werden. Eine vorherige Planung und die Kenntnis der Anforderungen sind essenziell, um spätere Probleme zu vermeiden.

Ein häufiger Anfängerfehler besteht darin, den Platzbedarf des Riesenguramis zu unterschätzen. Viele Aquarianer beginnen mit einem zu kleinen Becken, was zu Wachstumsstörungen und Stress bei den Fischen führen kann. Zudem verteidigen diese Tiere ihr Revier aktiv, sodass eine artgerechte Unterbringung unerlässlich ist. Die Sicherstellung einer ausreichenden Schwimmfläche und Versteckmöglichkeiten durch eine durchdachte Einrichtung sollte ebenfalls beachtet werden.

In Bezug auf die Wasserparameter benötigen Riesenguramis eine Wassertemperatur zwischen 24 und 30 Grad Celsius und eine pH-Wertspanne von 6,0 bis 7,5. Außerdem ist auf eine gute Wasserqualität durch regelmäßige Wasserwechsel zu achten. Erfahrene Halter empfehlen die Verwendung von leistungsfähigen Filtern, um die Wasserbelastung durch die Tiere, die viel fressen und entsprechend Abfallprodukte produzieren, zu reduzieren.

  • Futter: Riesenguramis sind Allesfresser, jedoch sollte die Ernährung ausgewogen gestaltet sein. Eine Mischung aus pflanzlichen und tierischen Komponenten ist ideal. Tägliche Fütterungen mit Gemüse, wie Zucchini oder Gurken, werden oft empfohlen.
  • Beifische: Bei der Vergesellschaftung gilt Vorsicht. Nicht alle Fische eignen sich, um mit Riesenguramis zusammengehalten zu werden, da sie kleinere Fische als Beute betrachten könnten.
  • Aquariumdeckel: Da Riesenguramis gerne springen, ist ein gut passender Deckel unabdingbar, um Verletzungen oder ein Entkommen zu verhindern.

Viele Halter berichten, dass diese Fische durch ihre Interaktionen und das Interesse an der Umgebung besonders fordernd, aber auch bereichernd sein können. Allerdings ist zu beachten, dass die tägliche Pflege und Beobachtung zeitaufwändig sein können. Langjährige Halter betonen immer wieder die Notwendigkeit einer sorgfältigen Planung und der Anpassung der Ausstattung, um den Bedürfnissen dieser beeindruckenden Fische gerecht zu werden.

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