Europäische Gelbbauchunke (Bombina variegata)

Bildquelle: Rudmer Zwerver / shutterstock.com

Die Europäische Gelbbauchunke, auch Bombina variegata genannt, ist ein kleines Amphibium, das besonders in Mittelund Südeuropa verbreitet ist. Ihre markante, gelbschwarz gefleckte Bauchseite macht sie leicht erkennbar, während ihre leicht warzige Oberseite eine optimale Tarnung bietet. Die Gelbbauchunke bewohnt bevorzugt flache Gewässer wie temporäre Pfützen, Sumpfgebiete und teils auch menschengemachte Lebensräume wie Kiesgruben. Leider zählt diese Art in vielen Gebieten zu den gefährdeten Arten, da ihre natürlichen Lebensräume durch menschliche Eingriffe kontinuierlich schrumpfen. In ihrer natürlichen Umgebung zeigt die Gelbbauchunke ein zurückhaltendes Verhalten, während sie als aquaristisches Tier eine spezielle Pflege erfordert. Eine artgerechte Haltung dieser Unke berücksichtigt ihre speziellen Bedürfnisse hinsichtlich Wasserqualität, Temperatur und Futter. Naturschützer arbeiten daran, die Lebensräume dieser faszinierenden Amphibienart zu bewahren und neue Schutzgebiete zu schaffen. Neben einem Einblick in das Leben der Gelbbauchunke werden in diesem Text auch wesentliche Tipps zur Haltung und Pflege in der Aquaristik behandelt, um den Fortbestand dieser einzigartigen Amphibie zu unterstützen.

Zusammenfassung

  • Die Gelbbauchunke gehört zu den gefährdeten Arten und ist in vielen Regionen durch den Rückgang ihrer Lebensräume bedroht.
  • Ihr auffälliger gelbschwarzer Bauch dient als Warnfarbe und Signal für potenzielle Gegner.
  • Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Mittel-, Süd-, und Südosteuropa, von Frankreich bis zur Ukraine.
  • Sie bevorzugt flache, temporäre Gewässer wie Tümpel und Pfützen, die oft durch Regen gebildet werden.
  • In der Aquaristik sollte die Haltung in einem feuchten, temperierten Becken mit zahlreichen Versteckmöglichkeiten erfolgen.
  • Die Gelbbauchunke ernährt sich hauptsächlich von kleinen Insekten und wirbellosen Tieren.
  • Unter strengen rechtlichen Bestimmungen bedarf die Haltung der Gelbbauchunke in Gefangenschaft einer behördlichen Genehmigung.

Fakten zur Europäischen Gelbbauchunke

  • Wissenschaftlicher Name: Bombina variegata
  • Deutsche Namen: Gelbbauchunke; Bergunke
  • Stamm: Chordata
  • Klasse: Amphibia
  • Ordnung: Anura
  • Familie: Bombinatoridae
  • Gattung: Bombina
  • Größe/Länge: 35-56 mm
  • Gewicht: 5.20 g (Männchen); 5.60 g (Weibchen)
  • Merkmale: Giftige Hautsekrete; graubraune Oberseite; lehmfarben mit Warzen; gelbe Bauchseite mit schwarzen Flecken; herzförmige Pupille
  • Lebensraum: Feuchtgebiete; kühles Klima; Mitteleuropa
  • Verhalten: Langzeitlaicher; gute Tarnung im Schlamm
  • Gefährdung: Gefährdet; Rückgang durch Lebensraumverlust
  • Möglichkeit der Haltung: In Gefangenschaft langlebig; bis zu 27 Jahre

Aussehen und physische Merkmale der Europäischen Gelbbauchunke

Die Europäische Gelbbauchunke hat einen kompakten und abgeflachten Körperbau, der eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 40 bis 55 Millimetern erreicht. Diese Größe macht sie zu einem kleinen Froschlurch. Ihr Gewicht variiert dabei zwischen etwa 5,20 Gramm bei Männchen und 5,60 Gramm bei Weibchen, was auf einen leichten Geschlechtsdimorphismus hindeutet.

Ein besonderes Kennzeichen dieser Art ist die dunkelgraubraune bis olivfarbene Oberseite. Diese ist durch viele kleine Warzen gekennzeichnet, die manchmal mit kleinen Hornhöckerchen besetzt sind. Diese Struktur verleiht der Haut ein raues, unebenes Aussehen, was sie gut an ihren natürlichen Lebensraum angepasst macht.

Die Bauchseite der Europäischen Gelbbauchunke ist das auffälligste Merkmal. Sie zeigt ein intensives Gelb-Schwarz-Fleckenmuster. Diese kontrastreiche Färbung dient als Schutzmechanismus, um Fressfeinde zu warnen - ein Phänomen, das als Aposematismus bekannt ist. Die Augen der Gelbbauchunke sind zudem besonders, da sie herzförmige Pupillen aufweisen und prominent auf der Oberseite des Kopfes liegen, was ihre Fähigkeit zur Rundumwahrnehmung verbessert.

Im Vergleich zu verwandten Arten, wie der Rotbauchunke, unterscheidet sich die Europäische Gelbbauchunke hauptsächlich durch ihren gelben Bauch, während die Rotbauchunke, wie der Name schon sagt, eine rote Bauchfärbung besitzt. Dies ist ein hilfreiches Merkmal zur Identifikation dieser beiden Arten in ihrem natürlichen Lebensraum.

Herkunft und natürlicher Lebensraum

Abbildung: Nachbildung eines typischen Lebensraums (generiert mit KI)

Die Gelbbauchunke ist eine Amphibienart, die ursprünglich in den Auen der natürlichen Fließgewässer Europas vorkam. Dieser Lebensraum ist entscheidend für ihre Fortpflanzung und Entwicklung, da er ihnen fruchtbare Laichbedingungen bietet. Historisch gesehen ist die Art regional in den breiten Fluss- und Bachauen Europas verbreitet, vor allem in Mitteleuropa, wo sie feuchte, reich strukturierte Lebensräume bevorzugt.

Aktuell erstreckt sich die Verbreitung der Gelbbauchunke über mehrere europäische Länder, einschließlich Deutschland, Österreich, Tschechien und Ungarn. In Deutschland erreicht sie im Süden und in der Mitte des Landes ihre größten Vorkommen, während die Populationen in den nördlichen Bundesländern wie Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen stark zurückgegangen sind.

Die Gelbbauchunke ist eine Pionierart, die in der Lage ist, vegetationsarme, temporäre Gewässer wie Pfützen, Steinbrüche und Traktorspuren schnell zu besiedeln. Diese Ersatzlebensräume sind oft weniger beschattet und bieten eine geeignete Umgebung für die Fortpflanzung. Der Lebensraum außerhalb der Fortpflanzungszeit erstreckt sich über Wiesen und feuchte Standorte, die häufig in einem Umkreis von einigen hundert Metern um die Laichgewässer liegen.

Die Gelbbauchunke benötigt spezifische Umweltbedingungen, um zu gedeihen. Hohe Luft- und Bodenfeuchtigkeit sind entscheidend, insbesondere während der Sommermonate, da die Tiere Kälteschutz in frostfreien Verstecken wie verlassenen Nagerbauten suchen. Mit der Veränderung ihrer Lebensräume durch menschliche Aktivitäten geraten sie jedoch zunehmend unter Druck und sind in einigen Regionen akut vom Aussterben bedroht.

Verhalten in der Wildniss

Die Europäische Gelbbauchunke ist vorwiegend tagaktiv, zeigt jedoch auch in den Dämmerungsphasen eine gewisse Aktivität. Ihre Aktivitätszeiten sind durch ihre Lebensraumanforderungen bestimmt, häufig zu beobachten in temporären Wasserstellen. Insbesondere nach Regenfällen ist die Gelbbauchunke vermehrt aktiv, da sich dann neue Tümpel bilden, die sie nutzen kann.

Das Jagd- und Ernährungsverhalten der Gelbbauchunke ist relativ vielfältig. Sie ernährt sich hauptsächlich von Insekten wie Käfern, Schmetterlingsraupen, Ameisen und Mückenlarven. Darüber hinaus gehören auch Spinnen, Milben und kleinere Krebstiere zu ihrer Nahrung. Sie nutzt verschiedene Strategien, um ihre Beute zu fangen, darunter das Lauerjagen, bei dem sie geduldig auf vorbeikommende Beutetiere wartet. Ihre Fortbewegungsart ist dabei sowohl das Schwimmen als auch das Springen, wobei das Springen hauptsächlich zur Flucht oder zur Jagd eingesetzt wird. Das Schwimmen spielt eine wesentliche Rolle für die Nahrungssuche und das Überqueren von Gewässern.

Im Bereich des Sozialverhaltens zeigt die Gelbbauchunke keine stark ausgeprägte Territorialität. Sie ist in der Regel alleine unterwegs, hat aber keine Scheu vor der Anwesenheit von Artgenossen im selben Habitat. Zur Kommunikation nutzt die Gelbbauchunke akustische Signale in Form von Rufen, die vor allem während der Fortpflanzungszeit zu hören sind. Diese Rufe dienen dazu, Artgenossen zu lokalisieren und potenzielle Paarungspartner anzulocken. Zusätzlich verfügt sie über auffällige Warnfarben auf der Bauchseite, die bei Bedrohung durch Umkippen zur Abschreckung von Fressfeinden gezeigt werden.

Hier ist eine kurze Zusammenfassung des Verhaltens der Europäischen Gelbbauchunke:

  • Tagaktiv mit erhöhter Aktivität in der Dämmerung
  • Ernährt sich hauptsächlich von Insekten und Spinnentieren
  • Fortbewegung durch Schwimmen und Springen
  • Keine ausgeprägte Territorialität, sozial tolerant
  • Kommunikation über Rufe und visuelle Abwehrsignale

Wusstest du, dass die Europäische Gelbbauchunke mit ihrem auffälligen gelben Bauch nicht nur eine bemerkenswerte Färbung hat, sondern auch bemerkenswert langlebig ist? In freier Wildbahn können sie über 15 Jahre alt werden und in Gefangenschaft sogar bis zu 27 Jahre!

Artenschutz und Gefährdung

Die Europäische Gelbbauchunke gilt in Deutschland als "stark gefährdet" und ist auf der Roten Liste Deutschlands in Kategorie 2 eingestuft. Auch europarechtlich unterliegt sie einem strengen Schutzregime. Obwohl sie in der europäischen Roten Liste nicht als gefährdet eingestuft ist, besteht auf lokaler Ebene eine erhebliche Bedrohung ihrer Bestände, insbesondere in den Randlagen der Mittelgebirge. Zudem sind viele ihrer nördlichen Vorkommen stark zurückgegangen und akut vom Aussterben bedroht.

Eine der Hauptbedrohungen für die Gelbbauchunke stellt der Verlust ihrer natürlichen Lebensräume dar. Dieser Verlust wird häufig durch die Zerstörung oder Beeinträchtigung von Kleingewässern verursacht. Diese Gewässer werden oft zugeschüttet oder durch den Eintrag von Müll, Düngemitteln und Umweltgiften belastet. Darüber hinaus führt die Verinselung der Vorkommen dazu, dass Populationen voneinander isoliert werden, was den genetischen Austausch erschwert.

Klimawandel und veränderte Niederschlagsmuster haben ebenfalls einen Einfluss auf die Lebensräume der Gelbbauchunke. Das Austrocknen kleiner Gewässer kann die Fortpflanzung der Art erheblich beeinträchtigen. Zusätzlich werden die geeigneten Laichgewässer durch Landnutzungsänderungen weiter eingeschränkt, was die ohnehin schon geringen Bestände weiter unter Druck setzt.

Zu den Schutzmaßnahmen gehören die Wiederherstellung und der Schutz von Feuchtgebieten und Gewässern, die für die Fortpflanzung notwendig sind. Es gibt auch spezielle Zuchtprogramme, die versuchen, stabile Populationen in geschützten Umgebungen zu erzeugen, um bei Bedarf Auswilderungen durchzuführen. Die Rekultivierung von Abgrabungen sowie der Schutz vor weiteren Habitatverlusten sind ebenfalls wichtige Bestandteile der Schutzstrategie.

Durch gezielte Schutzmaßnahmen, wie die Schaffung und den Erhalt von temporären Gewässern, können neue Lebensräume geschaffen werden. Parallel dazu sensibilisieren Bildungs- und Informationskampagnen die Öffentlichkeit über die Bedeutung des Lebensraums der Gelbbauchunke.

Artenschutz und Gefährdung

Die Europäische Gelbbauchunke gilt in Deutschland als "stark gefährdet" und ist auf der Roten Liste Deutschlands in Kategorie 2 eingestuft. Auch europarechtlich unterliegt sie einem strengen Schutzregime. Obwohl sie in der europäischen Roten Liste nicht als gefährdet eingestuft ist, besteht auf lokaler Ebene eine erhebliche Bedrohung ihrer Bestände, insbesondere in den Randlagen der Mittelgebirge. Zudem sind viele ihrer nördlichen Vorkommen stark zurückgegangen und akut vom Aussterben bedroht.

Eine der Hauptbedrohungen für die Gelbbauchunke stellt der Verlust ihrer natürlichen Lebensräume dar. Dieser Verlust wird häufig durch die Zerstörung oder Beeinträchtigung von Kleingewässern verursacht. Diese Gewässer werden oft zugeschüttet oder durch den Eintrag von Müll, Düngemitteln und Umweltgiften belastet. Darüber hinaus führt die Verinselung der Vorkommen dazu, dass Populationen voneinander isoliert werden, was den genetischen Austausch erschwert.

Klimawandel und veränderte Niederschlagsmuster haben ebenfalls einen Einfluss auf die Lebensräume der Gelbbauchunke. Das Austrocknen kleiner Gewässer kann die Fortpflanzung der Art erheblich beeinträchtigen. Zusätzlich werden die geeigneten Laichgewässer durch Landnutzungsänderungen weiter eingeschränkt, was die ohnehin schon geringen Bestände weiter unter Druck setzt.

Zu den Schutzmaßnahmen gehören die Wiederherstellung und der Schutz von Feuchtgebieten und Gewässern, die für die Fortpflanzung notwendig sind. Es gibt auch spezielle Zuchtprogramme, die versuchen, stabile Populationen in geschützten Umgebungen zu erzeugen, um bei Bedarf Auswilderungen durchzuführen. Die Rekultivierung von Abgrabungen sowie der Schutz vor weiteren Habitatverlusten sind ebenfalls wichtige Bestandteile der Schutzstrategie.

Durch gezielte Schutzmaßnahmen, wie die Schaffung und den Erhalt von temporären Gewässern, können neue Lebensräume geschaffen werden. Parallel dazu sensibilisieren Bildungs- und Informationskampagnen die Öffentlichkeit über die Bedeutung des Lebensraums der Gelbbauchunke.

Haltung in der Aquaristik

Europäische Gelbbauchunken sind in ihrem natürlichen Lebensraum streng geschützt, und der Fang wilder Tiere ist gesetzlich verboten. Die Haltung im privaten Bereich ist grundsätzlich nicht erlaubt, es sei denn, es handelt sich um Nachzuchten, die mit entsprechenden Artenschutzpapieren versehen sind. Damit diese Ausnahme in Kraft tritt, bedarf es einer sorgfältigen Dokumentation und Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben, um den Schutzstatus der Tiere nicht zu verletzen.

Die Europäische Gelbbauchunke ist als gefährdete Art eingestuft und nach der FFH-Richtlinie in den Anhängen II und IV gelistet. Diese Einstufung verlangt den Schutz ihrer Lebensräume und schränkt den Handel und die private Haltung erheblich ein. Eine Haltung in der Aquaristik wird aus diesen Gründen deshalb nicht empfohlen und ist nur unter speziellen Bedingungen und mit einer Ausnahmegenehmigung zu realisieren.

Da private Haltung ohne Genehmigung nicht gestattet ist, sind weitere Ausführungen zur Tierpflege in einem Aquarium für die Europäische Gelbbauchunke irrelevant. Sollten dennoch Gelbbauchunken nachgezogen werden, ist eine artgerechte Haltung in einem Aquaterrarium zwingend erforderlich. Die spezifischen Anforderungen an das Habitat müssen dann sorgfältig eingehalten werden, wobei Details in legal zulässigen Quellen nachzulesen sind.

Gesundheit und Pflege der Europäischen Gelbbauchunke

Die Europäische Gelbbauchunke ist ein strikt geschütztes Tier, das unter Naturschutzgesetze fällt. Ihre Haltung in der Aquaristik sollte nur unter genauer Beachtung der rechtlichen Vorgaben erfolgen. Illegaler Fang und Handel sind streng untersagt. Jeder, der diese Art in Gefangenschaft pflegen möchte, muss sicherstellen, dass die entsprechenden Genehmigungen vorliegen.

Gesunde Gelbbauchunken erkennen Streß oder ungünstige Lebensbedingungen durch bestimmte Verhaltensänderungen. Auffällige Bewegungsunlust, Appetitverlust oder unnatürliche Körperhaltungen können erste Anzeichen sein. Auch Verfärbungen der Haut oder Geschwüre sind Hinweise auf potenzielle Gesundheitsprobleme. Die regelmäßige Beobachtung der Tiere ist entscheidend, um frühzeitig eingreifen zu können.

In der Aquaristik benötigen Gelbbauchunken eine gut strukturierte Umgebung mit ausreichend Versteckmöglichkeiten. Dazu gehören frostsichere Verstecke zum Schutz vor extremen Temperaturen, insbesondere zur Überwinterung. Geeignete Wasserbereiche sollten zeitweise trockenfallen können, um die natürlichen Bedingungen nachzuahmen.

Hygiene spielt eine bedeutende Rolle für das Wohlergehen der Gelbbauchunke. Regelmäßige Reinigung des Aquariums und Austausch des Wassers sind unerlässlich, um die Ansammlung von schädlichen Stoffen zu vermeiden. Krankheitserreger können sich in verschmutzten Lebensräumen schnell verbreiten und führen häufig zu Hautinfektionen.

Häufige Gesundheitsprobleme bei Gelbbauchunken sind Hautinfektionen und parasitäre Erkrankungen. Diese können oft mit speziellen Badezusätzen behandelt werden, die vom Tierarzt empfohlen werden sollten. Vorbeugend ist es wichtig, neuen Tieren vor der Integration in das bestehende Aquarium eine Quarantänephase zu gewähren, um das Risiko von Krankheitsübertragungen zu verringern.

Füttern Sie Gelbbauchunken mit einer vielfältigen Auswahl an Insekten, wie Ameisen und Mückenlarven, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten. Bei der Auswahl des Futters sollte darauf geachtet werden, dass keine Pestizide oder andere Schadstoffe enthalten sind.

Fortpflanzung und Zucht

Die Fortpflanzung der Europäischen Gelbbauchunke ist an spezifische Umweltbedingungen gebunden. Diese Amphibienart bevorzugt temporäre, wasserführende Gewässer, um ihre Eier abzulegen. Die Fortpflanzungssaison erstreckt sich in der Regel von April bis September. Während dieser Zeit können erwachsene Weibchen insgesamt bis zu 300 Eier legen. Diese werden meist in kleinen Gruppen an Wasserpflanzen oder Steinen fixiert. Der Laichplatz muss gut geschützt vor Fressfeinden sein und ausreichend warmes Wasser bieten, um eine erfolgreiche Entwicklung zu gewährleisten.

In der Paarungszeit treten Männchen der Gelbbauchunke in einem speziellen Balzritual auf, bei dem sie durch Rufe versuchen, die Aufmerksamkeit von Weibchen zu erlangen. Diese Rufe sind charakteristisch und spielen eine wichtige Rolle bei der Paarung. Die Männchen zeigen ein auffälliges Verhalten, indem sie auf den Weibchen klettern. Dieser Klammergriff, auch Amplexus genannt, ist typisch für viele Amphibien. Der Amplexus gewährleistet, dass die Spermien während der Eiablage auf die Eier übertragen werden, wodurch die Befruchtung erfolgt.

Die Aufzucht der Jungtiere beginnt mit der Entwicklung der Larven, die aus den Eiern schlüpfen. Diese Larven, auch Kaulquappen genannt, leben in den gleichen Gewässern, in denen die Eier abgelegt wurden. Sie ernähren sich von Algen und kleinen organischen Partikeln im Wasser. Die Metamorphose von der Larve zum adulten Tier dauert mehrere Wochen. Es ist entscheidend, dass die Gewässer während dieser Phase nicht austrocknen, da die Jungtiere sonst keine Überlebenschance haben. Um dies sicherzustellen, sind geeignete Umweltbedingungen und regelmäßige Wasserzufuhr unerlässlich.

Die Zucht der Europäischen Gelbbauchunke in Gefangenschaft ist eine anspruchsvolle Aufgabe und wird aufgrund von Schutzbestimmungen und der Gefährdung der Art nicht empfohlen. In vielen europäischen Ländern unterliegt die Gelbbauchunke strengen Artenschutzregelungen, die den Fang und die Haltung in Gefangenschaft begrenzen oder gar verbieten. Zudem kann die Nachahmung der natürlichen Laichbedingungen im Aquarium kaum erfolgreich umgesetzt werden. Dadurch besteht ein erhebliches Risiko für das Wohlbefinden der Tiere, was eine Zucht in Gefangenschaft weiter erschwert. Experten raten daher dringend davon ab, Gelbbauchunken als Haustiere zu halten.

Tipps aus der Praxis

Wer sich mit dem Gedanken trägt, die Gelbbauchunke in der Aquaristik zu halten, sollte sich zunächst der rechtlichen Rahmenbedingungen bewusst sein. Die Art steht unter strengem Schutz, und in vielen Ländern ist eine Haltung ohne Genehmigung illegal. Diese Genehmigungen sind eine absolute Voraussetzung für jegliche Tipps und Praxisratschläge im Umgang mit dieser Art.

In der Praxis haben Halter oft Schwierigkeiten mit der artgerechten Einrichtung des Terrariums. Die Gelbbauchunke benötigt einen Lebensraum, der Feuchtgebiete simuliert, da sie dicht bewachsene und dennoch offene Wasserstellen bevorzugt. Ein häufiger Fehler ist die unzureichende Bereitstellung von flachen Wasserzonen. Diese Unkenart benötigt flache Wasserstellen, um problemlos Ein- und Aussteigen zu können.

Ein wichtiges Zubehör für die erfolgreiche Haltung von Gelbbauchunken ist eine leistungsfähige Filteranlage. Die Wasserqualität ist entscheidend für das Wohlbefinden der Tiere. Ein gängiger Irrtum ist, die Reinigung des Wassers zu vernachlässigen. Zur Technik gehören zudem ein leistungsfähiger Wasserfilter und regelmäßige Wasserwechsel, um Verunreinigungen zu vermeiden.

Hier einige konkrete Empfehlungen:

  • Installiere UV-Lampen, um die Vitamin-D3-Synthese zu unterstützen und den Tieren ein gesundes Wachstum zu ermöglichen.
  • Naturbelassenes Substrat wie Sand und Kies bietet den Unken die Möglichkeit, ihrem natürlichen Verhalten nachzugehen.
  • Die Ausstattung des Aquariums mit heimischen Wasserpflanzen kann ebenfalls förderlich sein, da sie den natürlichen Lebensraum simulieren.

Ein weiteres Thema, das in Erfahrungsberichten häufig angesprochen wird, ist die Vergesellschaftung mit anderen Arten. Die Europäische Gelbbauchunke ist empfindlich gegenüber Konkurrenz im Becken, vor allem, wenn Fische die Wasserstellen frequentieren. Experten raten, die Unke in einem Artbecken zu halten, um Stress zu vermeiden.

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